Heller Fleck

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So schwierig das Jahr 2020 bisher auch war, es gibt auch einige Lichtblicke.

Eine der größten Chancen besteht darin, die AV-, Unterhaltungs- und Rundfunkbranche wieder unter einem einzigen offenen Standard für Video, Audio und Steuerung zusammenzuführen.

Bis in die 1990er Jahre war Video gleich Video, zunächst über Kupferkabel mit Koaxialanschlüssen, dann über mehrere Kabel mit Komponentenanschlüssen, die alle denselben Standards für Qualität und Interoperabilität folgten. Diese Standards wurden von der SMPTE, der Society for Motion Picture Engineers, entwickelt, die für alles vom Farbfernsehen bis hin zu 4K- und 8K-Video verantwortlich ist.

Doch als das digitale Video aufkam, begann die Branche zu zersplittern. Ab 1989 wurde SDI-SD und ab 1998 SDI-HD für den Rundfunk und die Produktion eingeführt. Die AV- und Unterhaltungsbranche führte ab 2002 HDMI ein und danach eine Reihe von Systemen, um HDMI-kompatible Signale über Ethernet-Kabel zu übertragen. Diese doppelten Bemühungen trieben die Kosten in die Höhe, und während einige Hersteller mit den von ihnen verkauften Spezialsystemen höhere Gewinnspannen erzielten, litten die Endverbraucher und die Branche insgesamt unter geringeren Verkaufszahlen und höheren Kosten.

Aber heute, in diesem ansonsten schrecklichen Jahr, entsteht ein neuer Videostandard, der wiederum auf einem freien und offenen SMPTE-Standard basiert, aber mit Verbesserungen, die SDI für AV und Unterhaltung nie enthielt.

Im Broadcast-Bereich heißt dieser Standard SMPTE ST 2110, und er hat sich bereits als die beste Methode zur Übertragung von unkomprimierten 4K- und höher aufgelösten Videos über IP-Netzwerke mit 10 bis 100 Gigabit durchgesetzt.

Im AV- und Unterhaltungsbereich wurde derselbe Standard als IPMX (für Internet Media Experience) veröffentlicht und um den HDCP-Kopierschutz, die Netzwerkerkennung und -registrierung, die E/A-Verwaltung sowie die für Mehrkanal-Surround-Sound erforderliche Audiokanalzuordnung erweitert. Das Beste daran: Um 4K-Videos in allgegenwärtigen 1-Gig-IP-Netzwerken zu ermöglichen, beinhaltet IPMX eine visuell verlustfreie Kompression.

Zum ersten Mal seit fast 30 Jahren ist also Video gleich Video, und die für Rundfunk, AV und Unterhaltung bestimmten Geräte sind alle miteinander kompatibel.

Das ist doch mal ein Lichtblick, oder?

Erfahren Sie hier mehr.

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